Die Radeon R7 360 gehört mit zum Einsteigerbereich von AMD und basiert auf der bekannten Bonaire-GPU. Abgesehen von den Taktraten, sind die R7 260 und R7 360 somit absolut identisch. Bonaire kommt mit einer Die-Fläche von 160 mm² und wird wie gewohnt von Partner TSMC in einem 28-nm-Verfahren gefertigt. Auf ca. 2,08 Milliarden Transistoren hat man wiederum die erstmals 2012 vorgestellte Graphics-Core-Next-Architektur (kurz GCN) abgebildet, die mittlerweile einige Verbesserungen erfahren hat und bei Bonaire in Version 1.1 vorliegt – 1.2 ist beispielsweise in Tonga und Fiji verfügbar. Dadurch darf sich Bonaire einiger zusätzlicher Features erfreuen, auf die wir im Verlauf dieser Seite noch näher eingehen werden.
Die HIS Radeon R7 360 Green iCooler OC kommt mit einer eigens entwickelten Kühllösung.
Was bei Nvidia aktuell "Graphics Processing Cluster" heißt, nennt sich bei AMD "Shader Engine" und beherbergt jeweils verschiedene Recheneinheiten. Jede Shader Engine (kurz SE) beinhaltet einen Geometry Processor (u.a. für Tesselation-Leistung entscheidend) und einen Rasterizer sowie bis zu vier Raster Back Ends, die wiederum aus vier ROPs bestehen. Außerdem sind die für die Rechenleistung maßgeblich verantwortlichen Compute Units (kurz CUs) Teil jeder SE und bestehen aus jeweils 64 ALUs (4x SIMD-16) sowie 4 TMUs.
Eine einzelne SE mit wiederum 12 CUs steht Bonaire zur Verfügung, was in Summe 768 ALUs ergibt. Die Anzahl der ROPs skaliert nicht über die Anzahl der CUs und beträgt 16 je SE. 4 TMUs je CU ergeben bei der R7 360 aufsummiert somit 48 TMUs. Auch bis dahin gibt es beim Vergleich von R7 260 mit R7 360 keine Unterschiede zu entdecken. AMD spricht selbst jedoch nicht von einem einfachen Rebranding, denn Optimierungen an den PCBs der Grafikkarten und am Fertigungsprozess der GPUs unterscheiden die beiden Generationen, trotz identischen Chipdesigns.
Der Maximaltakt beträgt bei einer R7 360 1.050 MHz, bei einer R7 260 waren dies lediglich 1.000 MHz. HIS gibt bei der Radeon R7 360 Green iCooler OC noch ein paar MHz oben drauf und schickt die Karte mit 1.070 MHz (+2%) Maximaltakt ins Rennen. Die Speicheranbindung wurde auf insgesamt zwei Speichercontroller aufgeteilt, die jeweils ein 64 Bit breites Interface beinhalten. Damit ergibt sich in Summe ein 128-Bit-Speicherinterface, das im Referenzdesign mit 2 GB GDDR5-Speicher bestückt wird. Der Speichertakt beträgt, wie schon bei der R7 260, 3000 MHz und wurde auch bei der übertakteten HIS-Karte nicht weiter angehoben. Mehr zur Performance des Probanden ab Seite fünf des Artikels.
Am Slot-Bracket zeigt sich die Karte erwartet anschlussfreudig.
Die typische Leistungsaufnahme gibt AMD mit 100 Watt an, wofür im Referenzdesign ein 6-Pin-PCIe-Stromanschluss vorgesehen ist. Die HIS-Ausführung verzichtet jedoch auf externe Stromversorgung und wird seitens des Herstellers auch nur mit 50 Watt TDP angegeben – trotz Overclocking ab Werk. Für die (Dual-Slot-)Kühlung ist massiver Kühlkörper in Kombination mit einem 90-mm-Lüfter verantwortlich.
Das Arbeiten und Spielen mit mehreren Bildschirmen wird immer populärer und so bietet natürlich auch die neue Generation entsprechende Unterstützung per AMD Eyefinity. Mit einem DVI-D, DVI-I und je einem HDMI-Port (1.4a) sowie DisplayPort (1.2) ist eine Konfiguration mit mehreren Monitoren problemlos möglich. DirectX 12_0 wird von der Bonaire-GPU vollständig unterstützt, ebenso auch TrueAudio und FreeSync. Das Setup von Multi-GPU-Systemen ist bei der R7 360 noch einfacher geworden, denn die interne Kommunikation der Karten läuft vollständig über den PCIe-Bus, so dass keine zusätzliche CrossFire-Bridge installiert werden muss. Der CrossFire-Betrieb ohne Brücke (XDMA) wird bei der R7 360 für bis zu zwei Karten unterstützt. Folgend die technischen Eckdaten im Überblick.
Hersteller | AMD | AMD | AMD |
Produktbezeichnung | Radeon R7 360 | Radeon R7 260 | Radeon R7 370 |
Logo | |||
Grafikchip | Tobago (Bonaire) | Bonaire | Trinidad (Bonaire) |
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Transistoren | ca. 2,08 Mrd. | ca. 2,08 Mrd. | ca. 2,8 Mrd. |
Shader-Einheiten | 768 (1D) | 768 (1D) | 1.024 (1D) |
Basistakt | - | - | - |
Maximaltakt | 1.050 MHz | 1.000 MHz | 975 MHz |
SP-Rechenleistung | 1.613 GFLOPS | 1.536 GFLOPS | 1.997 GFLOPS |
ROPs | 16 | 16 | 32 |
TMUs | 48 | 48 | 64 |
Pixelfüllrate | 16.800 MPixel/s | 16.000 MPixel/s | 31.200 MPixel/s |
Texelfüllrate | 50.400 MTexel/s | 48.000 MTexel/s | 62.400 MPixel/s |
Speichertakt | 3.000 MHz | 3.000 MHz | 2.800 MHz |
Speicherinterface | 128 Bit | 128 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 96.000 MB/s | 96.000 MB/s | 179.200 MB/s |
Speichermenge | 2 GB GDDR5 | 2 GB GDDR5 | 2 oder 4 GB GDDR5 |
DirectX (Feature-Level) | 12_0 | 12_0 | 11_1 |
Multi-GPU | 2-Way CrossFireX | 2-Way CrossFireX | 2-Way CrossFireX |
Stromsparmechanismus | √ (ZeroCore) | √ (ZeroCore) | √ (ZeroCore) |
Leistungsaufnahme typ. | 100 Watt | 95 Watt | 110 Watt |
Leistungsaufnahme max. | - | - | - |
Die HIS Radeon R7 360 Green iCooler OC kommt ohne rückseitige Backplate aus.
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