Die Radeon R9 280X, Teil der neuen "Volcanic Islands"-Familie, geht als Nachfolger der Radeon HD 7970 GHz Edition ins Rennen und bedient sich dabei der bereits bekannten Tahiti-Technik, also der GPU des Vorgängers (Tahiti XT2 bei HD 7970 GHz Edition). AMD nennt den neuen alten Chip fortan "Tahiti XTL" und bringt gleichzeitig kleinere Änderungen im Vergleich zu der bisherigen Radeon HD 7970 GHz Edition mit ins Spiel. Gleiches gilt auch für die Radeon HD 7950, die fortan als Radeon R9 280 (Tahiti Pro) bezeichnet wird und ebenso ein kleines Update bekommen hat.
Die etwa 365 mm² große Tahiti-GPU, die eine 28 nm Fertigungstechnologie zugrunde hat und von Partner TSMC gefertigt wird, basiert auf etwa 4,31 Milliarden Transistoren. Zugrunde liegt auch hier die Graphics-Core-Next-Architektur (kurz GCN), die wir seit 2012 in allen Radeon-GPUs antreffen. Hierzu verabschiedete man sich vom langjährigen VLIW-Design mit mehr-dimensionalen Shader-Einheiten und setzt stattdessen auf ein Mix aus Skalar- und Vektor-Einheiten. Dadurch soll die Auslastung der Shader ingesamt gesteigert werden und die gesamte GPU noch effizienter arbeiten. Von Generation zu Generation bringt man zudem weitere Verbeserungen in die GCN-Architektur ein.
Die Sapphire Radeon R9 280 Dual-X OC setzt auf ein eigenes Kühlsystem.
Insgesamt 2.048 Shader-Einheiten (Compute Units, kurz CUs) stehen auf einer Radeon HD 7970 GHz Edition bereit, was gleichermaßen auch für die R9 280X gilt. Diese Eckdaten ergeben sich aus 64 ALUs pro CU, bei 32 CUs in einem Tahiti-Chip. Entsprechend der Anzahl der CUs skalieren auch die TMUs (Texture Mapping Units) sowie TAUs (Texture Address Units) mit jeweils 128 Einheiten, die ROPs sind mit 32 fix. Die R9 280 ist entsprechend skaliert und verfügt über 1.792 Shader und 112 TMUs sowie 32 ROPs. Seitens der Frequenzen wird eine HD 7970 GHz Edition standardmäßig mit 1.000 MHz betrieben und taktet dynamisch mit bis zu 1.050 MHz (Boost-Frequenz). Im Falle der R9 280X hat AMD die Performance etwas verringert und setzt den Boost-Takt mit glatt 1.000 MHz an (kein fixer Chiptakt mehr) – mehr zu den Benchmarks ab Seite 6 des Reviews.
Daraus ergeben sich maximale Rechenleistungen von 4.096 GFLOPS für eine neu aufgelegte R9 280X respektive rund 4.301 GFLOPS für deren Vorgängerin alias HD 7970 GHz Edition bei maximal möglicher Taktung (4.096 GFLOPS bei Basistakt). Bei der R9 280 legt man den maximalen Takt auf 933 MHz fest, der Basistakt liegt bei 850 MHz. Damit kommt die 280 einer HD 7950 Boost sehr nahe. Im Falle der Dual-X OC von Sapphire darf sich der Kunde über ein kleines Overclocking freuen, denn das Boost-Takt beträgt dann 940 MHz. Ob man hier tatsächlich von "Overclocking" sprechen kann, bleibt fraglich. Für einen knappen Vorsprung gegenüber dem Referenzdesign wird es genügen.
Am Slot-Bracket zeigt sich die Karte anschlussfreudig.
Die Speicheranbindung wurde auf insgesamt sechs einzelne Speichercontroller aufgeteilt, die jeweils ein 64 Bit breites Interface beinhalten. Damit ergibt sich in Summe ein 384 Bit Speicherinterface, das im Referenzdesign mit 3 GB GDDR5-Speicher bestückt wird. Theoretisch sind auch Varianten mit anderer Speicherbestückung, wie zum Beispiel die MSI R9 280X Gaming 6G mit 6 GB GDDR5-Speicher, denkbar. Seitens der Speichertaktung hat sich zwischen HD 7970 und der R9 280X nichts getan und beide Modelle gehen mit effektiv 3.000 MHz zuwerke. Auch die Tahiti Pro basierte R9 280 verfügt über ein 384 Bit Interface und setzt mit 2.500 MHz auf die Taktung ihres Vorgängers. Den Speichertakt der OC-Variante hat Sapphire belassen. Bei der Kühlung weicht man von der AMD-Referenz ab und verwendet die eigens entwickelte Dual-X-Kühlung, basierend auf zwei 80 mm Axial-Lüftern und einem ausgeklügelten Heatpipe-System. Die typische Leistungsaufnahme gibt AMD mit 225 Watt an. Für die Versorgung sind daher zwei 6-Pin-PCIe-Anschlüsse ausreichend.
Die Radeon R9 280 Dual-X OC von Sapphire in der Seitenansicht.
Das Arbeiten und Spielen mit mehreren Bildschirmen wird immer populärer und so bietet natürlich auch die neue Generation entsprechende Unterstützung per AMD Eyefinity. Mit zwei DVI- (I+D) und einem HDMI- sowie einem DisplayPort-Ausgang ist eine Konfiguration mit mehreren Monitoren problemlos möglich. Eyefinity hat hier zudem ein kleines Update bekommen, da ab sofort auch beispielsweise drei Monitore über 2x DVI + HDMI angesteuert werden können, was bislang nicht möglich war. DirectX 11.2 ist bei der Tahiti-Neuauflage noch kein Thema und bleibt einigen wenigen Modellen der neuen R-Familie (z.B. R9 290X) vorbehalten. Folgend die technischen Eckdaten im Überblick.
Hersteller | Nvidia | AMD | AMD |
Produktbezeichnung | Radeon R9 280X | Radeon R9 270X | Radeon R9 280 |
Logo | |||
Chip/Codename | Tahiti XTL | Curacao XT | Tahiti Pro |
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Transistoren | ca. 4,31 Mrd. | ca. 2,80 Mrd. | ca. 4,31 Mrd. |
Shader-Einheiten | 2.048 (1D) | 1.280 (1D) | 1.792 (1D) |
Basis-Frequenz | - | - | 850 MHz |
Boost-Frequenz | 1.000 MHz | 1.050 MHz | 933 MHz |
Rechenleistung (MAD) | 4.096 GFLOPS | 2.688 GFLOPS | 3.046 GFLOPS (Basis) 3.344 GFLOPS (Boost) |
ROPs | 32 | 32 | 32 |
TMUs | 128 | 80 | 112 |
Pixelfüllrate | 32.000 MPixel/s | 33.600 MPixel/s | 32.000 MPixel/s (Basis) 33.600 MPixel/s (Boost) |
Texelfüllrate | 128.000 MTexel/s | 80.000 MTexel/s | 95.200 MTexel/s (Basis) 104.496 MTexel/s (Boost) |
Speicher-Frequenz | 3.000 MHz | 2.800 MHz | 2.500 MHz |
Speicher-Interface | 384 Bit | 256 Bit | 384 Bit |
Speicher-Bandbreite | 288.000 MB/s | 179.200 MB/s | 240.000 MB/s |
Speicher-Volumen | 3 GB GDDR5 | 2 GB GDDR5 | 3 GB GDDR5 |
DirectX (komplett) | 11.1 | 11.1 | 11.1 |
Multi-GPU | CrossFireX | CrossFireX | CrossFireX |
Stromsparmechanismus | √ (ZeroCore) | √ (ZeroCore) | √ (ZeroCore) |
Leistungsaufnahme typ. | 250 Watt | 180 Watt | 225 Watt |
Leistungsaufnahme max. | - | - | - |
Die Rückseite der Sapphire Radeon R9 280 Dual-X OC.
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