ARTIKEL/TESTS / Viel hilft viel? Sapphire X800 XL 512 MB Review

Fazit

Und wieder sind wir an dem gewissen Punkt unseres Artikels angelangt, wo wir die Entwickler von ATi und das darauf basierende Produkt von Board-Partner Sapphire nach Worten und Noten beurteilen. Unser Urteil zum Radeon X800 XL Grafikchip haben wir bereits vor ein paar Wochen bzw. in einem früheren Artikel gefällt und wollen daher mit einem Zitat Genüge tun.

"ATi hat mit dem Radeon X800 XL auf R430 Basis einen sehr interessanten und attraktiven Grafikchip für den Mainstream-Bereich geschaffen. So lässt sich ATis Radeon X800 XL im gehobenen Mainstream ansiedeln und kann in Sachen Performance teilweise auch ganz oben mitmischen. Nvidias GeForce 6600 GT stellt für die X800 XL keinen ernsten Gegner dar und man attakiert ganz klar die 6800er Modelle samt GT-Variante. Auch wenn die GeForce 6800 GT in der Regel das Zepter in der Hand behält, kann ATis X800 XL ihr gelegentlich sehr unangenehm auf die Füße treten. Betrachten wir die nackten Zahlen, landet die Radeon X800 XL genau 5 Prozentpunkte hinter Nvidias GeForce 6800 GT auf NV45 Basis. Preislich liegt das neue Radeon-Kind mit knapp 300 Euro etwa 50 Euro unter der GeForce-Konkurrenz. Zieht man den Vergleich zu Entwicklungen aus dem eigenen Hause, so ist der X800 XL Grafikchip eine ernste Alternative zu X800 XT bzw. X850 XT und in Sachen Preis/Leistung sicherlich auch zu den Platinum Editionen."

Prinzipiell hat sich an der ATi GPU auch nichts verändert, es kommt nun lediglich doppelt so viel GDDR3-Speicher - meist aus dem Hause Samsung - zum Einsatz. Wie wir auf den vorherigen Seiten gesehen haben, bedeutet mehr Speicher nicht unbedingt auch mehr Performance, denn in erster Linie zieht die Speicherverdopplung auch eine Erhöhung der Latenzen für die zahlreichen Speicherzugriffe mit sich. Der hohe Grafikspeicher von 512 MB wird lediglich dann in Anspruch genommen bzw. erzielt nur dann einen Vorteil, wenn die zu verarbeitenden Texturen den Speicher von 256 MB übersteigen. 256 MB Karten müssen in diesem Fall in den externen Systemspeicher auslagern, was auch bei einer PCI Express Anbindung von x16 (4 GB/sec bidirektional) deutlich langsamer arbeitet - der GDDR3-Speicher der X800 XL ermöglicht fast 32 GB/sec. In diesem Fall kann die 512 MB Karte deutlich profitieren und kann weitere 256 MB mit High-Speed Anbindung zur Verfügung stellen. Bleibt der zusätzliche Speicher unbenutzt, kann die 256 MB Radeon X800 XL klar punkten, da sie aufgrund der geringeren Speichermenge weniger Speicher zu addressieren hat und dadurch die Zugriffszeiten deutlich niedriger ausfallen. Leider sind die Performancesteigerungen bei höheren Auflösungen und Qualitätseinstellungen aktuell (noch) gering und 512 MB in der Praxis noch nicht erforderlich, was zum größten Teil aber an den verfügbaren Applikationen bzw. Spielen liegt. Da wir in unserem Parcour keine Ergebnisse unter 1.600 x 1.200 ermittelt haben, bieten wir auf der folgenden und letzten Seite zusätzlich noch vereinzelte Werte unter erhöhter Qualität - 6x Anti-Aliasing und 16x Anisotrope Filterung. Die Zeit der 512 MB Grafikkarten für den Desktop-PC wird zweifellos kommen, doch mehr als eine Zukunftsinvestition ist es momentan leider noch nicht und so schnell wird sich das wohl auch kaum ändern.

Sapphire hat aber wieder eine elegante Grafikkarte auf den Markt geworfen, auch wenn wir nicht verstehen können, warum man zur überdimensionalen X850 Dual-Slot-Kühlung gegriffen hat. Wie wir an den Temperaturmessungen erkennen, ist der Kühler der 256 MB Version nur wenige Grad Celsius ineffektiver, verschlingt dafür aber keinen zweiten Slot. Die Speicherkühlung und das Overclocking mögen weitere Gründe für die große Kühlervariante sein, doch hätten sich die GDDR3-Module auch mit kleinen Kühlrippen zufrieden gegeben. Die Lautstärke ist ein weiterer Negativpunkt, wobei man dieser durch TriXX entgegen wirken kann. Wobei wir beim nächsten Punkt wären: Leider vermissen wir in den Retail-Karten immer noch die TriXX Software und die Select-DVD mit dem reichhaltigen Spieleangebot. Wir gehen davon aus, dass der Lieferumfang noch in diesem Monat umgestellt wird. Ansonsten bietet der Karton alles was das Herz begehrt und zudem liegen auch alle nötigen Kabel und Adapter für die ViVo-Karte bei - ein zweiter DVI/VGA-Adapter wäre allerdings wünschenswert gewesen. Als Sahnetupfer legt Sapphire noch CyberLinks PowerDirector 3 bei, um die Karte auch Software-mäßig zu perfektionieren. Die Sapphire Radeon X800 XL mit 512 MB und ViVo-Ausstattung ist bereits in Kürze zu einem empfohlenen Verkaufspreis von 399 Euro im Handel erhältlich. Zum Vergleich: Eine vergleichbare 256 MB Karte wandert für etwa 280 Euro über die Ladentheke. Nun bleibt die Qual der Wahl...


Pro / Contra
Bewertung
Top Lieferumfang
ViVo-Funktionalität
Dual-Slot-Kühlung
(Lautstärke)
Leistung

2,0

Ausstattung

1,5

Lieferumfang

1,5

Funktionalität

2,0

Overclocking

1,3

Treiber / Support

1,8

Preis/Leistung

3,7

Gesamtnote

2,1



Anhang: Gesamtrating

Gesamtrating
Nvidia GeForce 6800 Ultra (SLI)
179,6
Nvidia GeForce 6800 GT (SLI)
166,8
ATi Radeon X850 XT
145,5
Nvidia GeForce 6800 Ultra
145,1
ATi Radeon X800 XT PE
142,0
ATi Radeon X800 XT
136,7
Nvidia GeForce 6800 GT
133,9
ATi Radeon X800 XL 512 MB (5.4)
133,0
ATi Radeon X800 XL 256 MB (5.1)
132,5
ATi Radeon X800 XL 256 MB (5.4)
132,2
Nvidia GeForce 6600 GT (SLI)
130,1
Nvidia GeForce 6600 GT
102,8
Angaben in Prozent (mehr ist besser)

Autor: Patrick von Brunn
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