Die Radeon RX 6700 XT reiht sich leistungsmäßig bei der GeForce RTX 3060 Ti von Nvidia ein.
Auf den zurückliegenden Seiten haben wir die beiden Radeon RX 6700 XT Grafikkarten von Sapphire ausführlich unter die Lupe genommen, so dass wir nun zu einem abschließenden Fazit des Tests kommen können.
Auf RDNA folgte RDNA 2 und mit der Radeon-RX-6000-Familie kann AMD endlich wieder ganz oben mitspielen. Zwischenzeitlich hat die Radeon-Familie umfangreichen Zuwachs bekommen und erstreckt sich vom Low-Budget-Bereich bis hin zu den absoluten Enthusiasten-Modellen für Gamer. Die neuen Navi-GPUs steigern dabei nicht einfach nur die Rechenleistung, sondern bieten auch verschiedene Neuerungen. Dadurch arbeiten die Compute Units nun noch effizienter und Boost-Frequenzen von mehr als 2 GHz machen generell höhere Performance möglich. Je nach Modell werden bis zu 16 GB GDDR6-Speicher von einem schnellen Pufferspeicher namens Infinity Cache flankiert, der für effektiv schnellere Zugriffe und niedrigere Leistungsaufnahmen sorgt. Die Unterstützung für Hardware-Raytracing (DXR), DX12 Ultimate, Smart Access Memory (SAM), AV1, neue Videocodecs und HDMI 2.1 gehören ebenfalls zu den neuen Features und runden die Serie ab.
Leistungsmäßig konkurriert die RX 6700 XT überwiegend mit der GeForce RTX 3060 Ti ‒ die Leistung der RTX 3070 ist für die RX 6700 XT oftmals nicht zu erreichen. Dank Infinity Cache und durchaus üppigen 12 GB VRAM, kann die 6700 XT auch bei WQHD für flüssigen Spielspaß sorgen. Bei niedrigeren Auflösungen in Full-HD rückt die Karte näher an die Konkurrenz und auch an die RX 6800 heran. Die ausführlichen Performance-Rankings, aufgeteilt nach Bildschirmauflösung, finden Sie auf Seite 19 des Artikels.
GeForce RTX 3060 Ti / 3070 vs. Radeon RX 6700 XT | |
KFA2 RTX 3070 SG (1-Click OC), 8 GB GDDR6 | 100,0 |
Sapphire NITRO+ RX 6800, 16 GB GDDR6 | 94,8 |
INNO3D RTX 3060 Ti iCHILL X3 Red, 8 GB GDDR6 | 92,2 |
Sapphire NITRO+ RX 6700 XT, 12 GB GDDR6 | 86,6 |
Sapphire PULSE RX 6700 XT, 12 GB GDDR6 | 84,8 |
ZOTAC RTX 3060 AMP White Edition, 12 GB GDDR6 | 74,2 |
Angaben in Prozent (mehr ist besser) |
Zusätzlich zu den Messungen der jeweiligen Einzelkarten, haben wir beide Sapphire-Boliden auch in einem mGPU-Setup stichprobenartig getestet. Obwohl CrossFire von AMD nicht mehr so stark beworben wird wie noch bei den früheren Radeon-Generationen, ist Multi-GPU, also das Verbindungen der Leistungsfähigkeit zweier Grafikkarten, noch weiterhin möglich. Die Ergebnisse des mGPU-Gespanns aus zwei Radeon RX 6700 XT Grafikkarten waren allerdings eher ernüchternd, da kaum nennenswerte Performancesteigerungen entstanden. Während früher häufig die spätere Upgrade-Möglichkeit durch den Kauf einer zweiten Grafikkarte punkten konnte, ist diese heutzutage quasi hinfällig ‒ wer zukunftsfähig sein möchte, sollte lieber etwas tiefer in die Tasche greifen, statt auf den Kauf einer zweiten Grafikkarte zu spekulieren. Jedenfalls gilt dies für den Gaming-Bereich. Bei professionellen Anwendungen mag die Situation anders aussehen, wobei dort sicherlich keine RX 6700 XT zum Einsatz kommen.
Das NITRO+ Custom-Modell von Sapphire hat uns im Test gefallen und kann Dank Overclocking ab Werk auch im entsprechenden Performance-Ranking (siehe unten) einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Hinsichtlich der Temperaturen arbeitet die Tri-X-Kühlung auf der Grafikkarte sehr gut und hält unter Volllast bei maximal 70 °C (siehe Seite 19 des Artikels). Überragend waren dabei die gemessenen Geräuschemissionen, denn auch bei voller 3D-Last erreichte der Geräuschpegel nur knapp 36 dB(A). Im lastfreien Idle kommen die Lüfter komplett zum Stillstand.
Wer die Grafikkarte weiter übertakten möchte, kann hier entsprechend das Profil der Lüftersteuerung zugunsten niedrigerer GPU-Temperaturen optimieren. Per BIOS-Switch oder per TriXX-Software kann man Betriebsmodi, Frequenzen, Lüftersteuerung, RGB-Beleuchtung und vieles mehr ganz bequem und nach persönlichen Vorlieben anpassen. Overclocker und Enthusiasten dürften mit der Sapphire-Karte viel Freude haben, aber auch Laien können mit wenigen Klicks z.B. TriXX Boost aktivieren und die Performance erhöhen. Drei Slots Bauhöhe sollte man allerdings im Hinterkopf behalten.
Aktuell wechselt die Sapphire NITRO+ Radeon RX 6700 XT ab rund 630 Euro den Besitzer (Quelle: Geizhals.de, Stand: 05/2022) und bietet damit ein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis. Die starke Tri-X-Kühlung samt RGB-Beleuchtung, das Dual-BIOS inkl. (Software-)Switch und das Overclocking ab Werk runden den positiven Gesamteindruck ab.
Wer auf die üppige Ausstattung der NITRO+ verzichten kann und lieber ein paar Euro sparen möchte, der kann alternativ zur Sapphire PULSE Radeon RX 6700 XT greifen, die derzeit ab ca. 600 Euro (Quelle: Geizhals.de, Stand: 05/2022) zu haben ist. Die Differenz von 30 Euro ist allerdings überschaubar, so dass die Vorteile der NITRO+ überwiegen könnten. In Sachen Preis/Leistung hat die PULSE die Nase leicht vor der NITRO+.
Performance-Ranking (alle Benchmarks) | |
INNO3D RTX 3090 Ti X3 OC, 24 GB GDDR6X | 100,0 |
INNO3D RTX 3090 iCHILL X3, 24 GB GDDR6X | 90,1 |
INNO3D RTX 3080 Ti X3 OC, 12 GB GDDR6X | 89,2 |
Gigabyte RTX 3080 Ti Vision OC 12G, 12 GB GDDR6X | 88,9 |
Nvidia RTX 3080 Ti Founders Edition, 12 GB GDDR6X | 88,3 |
ZOTAC RTX 3080 AMP Holo, 10 GB GDDR6X | 83,2 |
KFA2 RTX 3080 SG (1-Click OC), 10 GB GDDR6X | 83,1 |
Sapphire TOXIC RX 6900 XT Limited, 16 GB GDDR6 | 79,3 |
INNO3D RTX 3070 Ti X3 OC, 8 GB GDDR6X | 74,3 |
KFA2 RTX 3070 Ti SG (1-Click OC), 8 GB GDDR6X | 73,9 |
INNO3D RTX 3070 iCHILL X3, 8 GB GDDR6 | 72,9 |
ZOTAC RTX 3070 Twin Edge OC White, 8 GB GDDR6 | 72,0 |
KFA2 RTX 3070 SG (1-Click OC), 8 GB GDDR6 | 71,4 |
Sapphire NITRO+ RX 6800, 16 GB GDDR6 | 68,0 |
INNO3D RTX 3060 Ti iCHILL X3 Red, 8 GB GDDR6 | 66,2 |
Sapphire NITRO+ RX 6700 XT, 12 GB GDDR6 | 63,0 |
Sapphire PULSE RX 6700 XT, 12 GB GDDR6 | 61,7 |
ZOTAC RTX 3060 AMP White Edition, 12 GB GDDR6 | 53,8 |
INNO3D RTX 3060 iCHILL X3 Red, 12 GB GDDR6 | 52,9 |
KFA2 RTX 3060 EX (1-Click OC), 12 GB GDDR6 | 52,7 |
KFA2 RTX 3050 EX (1-Click OC), 8 GB GDDR6 | 39,3 |
INNO3D RTX 3050 Twin X2 OC, 8 GB GDDR6 | 39,1 |
Angaben in Prozent (mehr ist besser) |
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