ARTIKEL/TESTS / Samsung PRO Ultimate microSDXC im Test

Maximale Performance gibt es nur, wenn der Samsung-Reader verwendet wird.

Nachdem wir die beiden PRO Ultimate microSD-Karten von Samsung auf den zurückliegenden Seiten ausführlich beleuchtet haben, kommen wir nun zu einem abschließenden Fazit des Praxistests.

Die PRO Ultimate microSD-Speicherkarten verwenden ein UHS-I U3 Interface, was wiederum bedeutet, dass gemäß der offiziellen Spezifikation im SD-Standard maximal 104 MB/s übertragen werden können. Bei UHS-I sind Transfergeschwindigkeiten über 104 MB/s nur mit proprietären Lese-/​Schreibgeräten möglich, wovon auch Samsung bei der PRO Ultimate Gebrauch macht – anders wären die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von 200 bzw. 130 MB/s nicht möglich. Eine entsprechende Kennzeichnung sucht man in den technischen Daten jedoch vergeblich.

Die dabei verwendete Technik hat ihre Wurzeln in der Double Date Rate (DDR)-Technologie. DDR-Technologie ist schon von DRAM-Speichern bekannt und nutzt beide Taktflanken, um Daten zu übertragen. So kann mit der gleichen Grundfrequenz dennoch eine höhere Übertragungsrate erzielt werden. Wie beispielsweise auch SanDisk bei seiner QuickFlow-Technologie, ermöglicht der Einsatz von DDR-Technik höhere Geschwindigkeiten von mehr als 104 MB/s ohne Verwendung zusätzlicher Pins (die zusätzliche Kosten verursachen) auf SD- und microSD-UHS-I-Karten. Während bei der ursprünglichen DDR200-Implementierung die Taktfrequenz nicht angepasst wurde und bei 208 MHz blieb, gibt es auch Weiterentwicklungen mit höheren Frequenzen und Datenraten.

Das bedeutet für den Anwender, dass zwingend auch ein passender Kartenleser verwendet werden muss, um die beworbenen Transferraten zu erreichen. Das geht sehr reibungsfrei in Form des USB-Kits, das Samsung von der PRO Ultimate anbietet. D.h. der im Lieferumfang enthaltene Kartenleser unterstützt DDR200 und holt so die maximale Performance aus der microSD-Karte heraus. Die unten folgenden Grafiken zeigen den Vergleich mit unserem Nicht-DDR-fähigen Anglebird-Kartenleser und dem beiliegenden Exemplar von Samsung. Eine offizielle Kompatibilitätsliste gibt es leider nicht und auch auf Anfrage gab es dazu keine näheren Auskünfte. So bleibt entweder der Griff zum etwas teureren Bundle mit Kartenleser oder ein gewisses Risiko beim Kauf der günstigeren Variante, nur mit SD-Adapter.

PRO Ultimate im Anglebird-Reader.

PRO Ultimate im Samsung-Reader.

Leistungsmäßig kann die PRO Ultimate, bei Verwendung des passenden Readers, Anschluss an die schnelleren UHS-II U3 Modelle im Testfeld halten. In diesem Ranking werden alle Messungen einbezogen, jedoch sequentielle Übertragungen und größere Datenblöcke stärker gewichtet als z.B. kleinere 4K-Blöcke. Damit soll der typische Betrieb einer SD-Karte, wie er bei der Aufzeichnung von Bild- und Videomaterial üblicherweise vorkommt, bewertet werden. Nichtsdestotrotz konnte die Karte vor allem beim zufälligen Lesen und Schreiben gut abschneiden und erfüllt die Anforderungen der A2-Klassifizierung. Zulässige Betriebstemperaturen von -25 bis +85 °C und eine hohe Schockresistenz machen auch den Outdoor-Einsatz möglich.

Aktuell wechselt die Samsung PRO Ultimate microSDXC-Speicherkarte mit 128 GB (mit SD-Adapter) ab ca. 20 Euro den Besitzer (Quelle: Geizhals.de, Stand: 03/2023) und für das Modell mit 256 GB muss man ca. 30 Euro auf den Tisch legen. Die USB-Kits mit passendem Wandler sind jeweils ein paar Euro teurer und sind ab 25 Euro (128 GB) bzw. 39 Euro (256 GB). Die Preise pro Gigabyte für die hier und heute getesteten USB-Kits liegen somit bei niedrigen 15 Euro-Cent (256 GB) bzw. 20 Euro-Cent (128 GB). Das daraus resultierende kapazitätsbereinigte Ranking (siehe Seite 9 des Artikels) berücksichtigt preisliche Differenzen aufgrund von unterschiedlichen Speicherkapazitäten der Testprobanden. Vor allem die 256 GB-Version der PRO Ultimate-Speicherkarte ist, bei Verwendung des passenden Readers, eine starke Alternative zu UHS-II U3 Modellen, die in der Regel deutlich hochpreisiger sind. Diese Samsung-Speicherkarte hat sich daher unseren Preis/Leistungs-Award verdient!

Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller