Mit bis zu 16 parallelen Threads kann der i9-9900K bei mehreren gleichzeitigen Aufgaben punkten.
Intels neues Desktop-Flaggschiff in Form des Core i9-9900K musste auf den zurückliegenden Seiten zeigen was es kann, so dass wir nun zu einem abschließenden Fazit des Tests kommen können.
Hatten wir bei der achten Core-Generation bzw. ersten Coffee-Lake-Variante noch die Aufstockung von vier auf sechs Kerne als größte Neuerung hervorgehoben, gilt dies gleichermaßen auch für Modelle der nächsten Generation. Während sich bei Taktraten und Ausstattung nichts gravierendes getan hat, sind zwei weitere physikalische Kerne wohl das größte Plus der 9000er-Prozessoren. Damit kann das Spitzenmodell der Familie per Hyper-Threading bis zu 16 Aufgaben parallel bearbeiten. Je nach Ausbaustufe können die Kerne auf bis zu 16 MB SmartCache und somit einen üppigen L3-Cache (Shared über alle Kerne) zurückgreifen. Keine Änderungen gab es hingegen am Speicher-Controller und der integrierten UHD Graphics 630.
Die Basis-Taktraten liegen in etwa auf dem Niveau der direkten Vorgängermodelle, jedoch können die neuen Coffee-Lake-CPUs im Turbo-Modus (Turbo Boost 2.0) minimal stärker beschleunigen als ihre 8000er-Pendants. Wie gut der Turbo-Modus arbeitet, lässt sich anhand der Single-Core-Benchmarks im Testparcours nachvollziehen. Beispielsweise liegt unsere manuell auf 5,0 GHz übertaktete CPU bei Cinebench R15 ziemlich genau gleich auf mit der Variante ohne Übertaktung. Das bedeutet, dass die spezifizierten 5,0 GHz bei Single-Thread-Lasten tatsächlich auch erreicht werden. Auch an weiteren Messungen (z.B. 7-Zip) lässt sich dies bestätigen.
Während unser i9-Testkandidat im lastfreien Idle-Betrieb den Eindruck einer sparsamen CPU hinterlässt, zeigt sich bei voller Belastung ein umgekehrtes Bild: Mit 414 Watt (!) benötigt die Testplattform mit Core i9-9900K so viel Leistung wie keine andere zuvor. Das schlägt sich dann auch entsprechend in der Temperaturentwicklung nieder, denn mit 90°C wird die CPU schon ordentlich warm. Die Maximaltemperatur spezifiziert Chipgigant Intel mit 100°C, so dass wir noch etwas Luft bis zur kritischen Marke haben. Die für Overclocking konzipierte i9-9900K-CPU konnten wir auf glatte 5,0 GHz beschleunigen, was noch einmal ein paar Prozent an Mehrleistung brachte. Dabei werden allerdings die Temperaturgrenzen erreicht und die CPU steht an der Schwelle zum Throttling.
Aktuell wechselt der neue Intel Core i9-9900K ab etwa 700 Euro (Quelle: Geizhals.de, Stand: 10/2018) den Besitzer. Der effektive Straßenpreis sollte mit zunehmend besserer Verfügbarkeit in den nächsten Tagen noch weiter fallen. Wer Gefallen an den neuen Coffee-Lake-CPUs gefunden hat, aber nicht so tief in die Tasche greifen möchte, könnte sich für die Modelle der i7- und i5-Familie interessieren. Es ist davon auszugehen, dass Intel in den nächsten Wochen/Monaten weitere Prozessoren vorstellen und das Lineup ergänzen wird. Gerade i3-Modelle fehlen derzeit noch komplett, werden aber sicherlich folgen. Wer bereits einen Core-Prozessor der 8. Generation besitzt, dürfte nur wenig Gründe für den Wechsel auf die neue Generation finden. Wer dennoch wechseln möchte, kann glücklicherweise das bestehende Mainboard weiter verwenden (BIOS-Updates vorausgesetzt).
Performance-Ranking | |
Intel Core i9-7900X @ 4,70 GHz | 100,0 |
Intel Core i9-9900K @ 5,00 GHz | 98,0 |
Intel Core i9-9900K | 95,9 |
Intel Core i7-7820X @ 4,70 GHz | 94,4 |
Intel Core i9-7900X | 93,5 |
Intel Core i7-8700K | 92,7 |
AMD Ryzen 7 1700 @ 3,85 GHz | 88,7 |
Intel Core i7-7820X | 88,1 |
AMD Ryzen 5 1600 @ 3,75 GHz | 81,9 |
AMD Ryzen 5 1600X | 80,9 |
Intel Core i7-7700K | 79,6 |
AMD Ryzen 7 1700 | 79,1 |
Intel Core i5-8400 | 78,8 |
Intel Core i5-8600K | 78,5 |
Intel Core i5-8500 | 77,5 |
AMD Ryzen 5 1600 | 76,0 |
AMD Ryzen 5 2400G | 70,6 |
Intel Core i3-8300 | 69,4 |
Intel Core i3-7350K | 68,2 |
AMD Ryzen 3 2200G | 62,5 |
Intel Pentium G4560 | 61,0 |
Angaben in Prozent (mehr ist besser) |
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